Durchflusszytometrie 2020 - GEFD

Gesellschaft zur Erforschung der Flora Deutschlands
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Durchflusszytometrie 2020

 
Arbeitsgruppe Durchflusszytometrie 2020
In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Prof. Wissemann an der Universität Gießen wird es auch 2020 möglich sein, Durchflusszytometrie an ausgewählten Gruppen zu betreiben. Wir haben uns dazu vorgenommen:
Viola ×bavarica          
Viola riviniana
(2n = 40) und V. reichenbachiana (2n = 20) sollten eine Hybride mit 2n = 30 Chromosomen bilden. Dazu gibt es bisher aus Deutschland nur wenige Zählungen. Schöfer (1954) behauptete allerdings, dass diese Hybride überwiegend 2n = 40 hätte. Ähnliche Beobachtung machten auch Neuffer & al. (1999).
Wir wollen im Frühjahr Verdachtspflanzen von Viola ×bavarica messen, die sich durch folgende Merkmalskombination auszeichnen sollten: Sehr viele Blüten ohne Samenbildung, Krone chasmogamer Blüten lange welk haftend, kleistogame Blüten unreif welkend. Pflanze auffällig starkwüchsig und vieltriebig. Ob die Hybride – wie oft behauptet – gebietsweise häufiger ist als die Eltern, ist fraglich. Der Hybridcharakter fertiler Pflanzen mit lediglich bläulichem Sporn und verwaschener Aderung der Kronenblätter ist zu prüfen. Bei allen Proben ist die Anlage eines Herbarbelegs notwendig.
Koeleria macrantha, Koeleria pyramidata
Chromosomenzählungen aus Deutschland fehlen für Koeleria pyramidata. Generell werden 2n= 14, 28, 42, 70, 84 angegeben. Bei dieser Gemengelage sind schnelle Ergebnisse nicht zu erwarten. Wir wollen zunächst prüfen, ob deutsche Koeleria-pyramidata-Pflanzen einen einheitlichen DNA-Gehalt aufweisen und ob Koeleria-macrantha-Pflanzen, wie von Pecinka & al. (2008) ermittelt, tetraploid (2n = 4x = 28) sind. Exemplarisch müssen hier Chromosomenzählungen an Pflanzen bekannten DNA-Gehaltes durchgeführt werden. Auch hier ist die Anlage eines Herbarbelegs zu gemessenen Pflanzen notwendig.
Sanguisorba officinalis
Tetra- (4x), hexa- (6x) und oktoploide (8x) Pflanzen sind aus Deutschland bekannt. International kommen diploide (2x) und dekaploide (10x) Pflanzen dazu. Über morphologische und ökologische Unterschiede zwischen diesen Ploidiestufen ist aus Deutschland bisher nichts bekannt. Von Nordborg (1963) wurde aber bereits die Morphologie verschiedener Ploidiestufen in Skandinavien untersucht. Auch hier wollen wir in einem ersten Arbeitsschritt die Verbreitung der Ploidiestufen in Deutschland prüfen. Exemplarisch müssen hier Chromosomenzählungen an Pflanzen bekannten DNA-Gehaltes durchgeführt werden. Auch hier ist die Anlage eines Herbarbelegs notwendig.
Wer sich mit der Einsendung von Frischmaterial an „FC-2020“ beteiligen möchte, kann eine kurze Mitteilung an Thomas Gregor (thomas.gregor(at)online.de) schicken. Es erfolgt dann jeweils eine Mitteilung über die Messtermine und methodische Hinweise.
Die deutsche Chromosomendatenbank (http://plantchromosomes.senckenberg.de/index.php) ist sicher noch nicht vollständig. Darin nicht enthaltene Chromosomenzählungen bitte an Thomas Gregor (thomas.gregor(at)online.de) mitteilen.

Neuffer, B., Auge, H., Mesch, H., Amarell, U., Brandl, R. (1999): Spread of violets in polluted pine forests: morphological and molecular evidence for the ecological importance of interspecific hybridization. – Mol. Ecol. 8, 365–377.
Nordborg, G. (1963): Studies in Sanguisorba officinalis L. – Bot. Not. 116: 276–288.
Pecinka, A.; Suchánková, P.; Lysak, M.A.; Trávníček, B.; Doležel, J. (2006): Nuclear DNA Content Variation among Central European Koeleria Taxa. – Ann. Bot. 98, 117-122.
Schöfer, G. (1954): Untersuchungen über die Polymorphie einheimischer Veilchen. – Planta. Arch. Wissenschaftl. Bot. 43: 537–565.
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