Ein Neuankömmling in Gärtnereien und Gärten: Cardamine corymbosa Hook. f.

 

Cardamine corymbosa stammt ursprünglich aus Neuseeland. Aus Deutschland wurde bisher nur ein Fund aus Oldenburg gemeldet (Floristische Rundbriefe 41: 43–46). Die Art ist wahrscheinlich in den früher 1970er Jahren mit Gärtnereiware nach Großbritannien gelangt und breitete sich danach als Gärtnerei-Unkraut in Westeuropa aus. Auch bei uns dürfte die Art mittlerweile weiter verbreitet sein. Vorkommen könnten in Gärtnereien, Gartencentern und Privatgärten bestehen. Als Standorte sind Steingärten, Blumentöpfe, Kieswegen und ähnliche Standorte zu erwarten. Die Art kann schnell große Populationen bilden.

 

Die kleine und unauffällige Art, oft mit bräunlichen Blättern, bildet im Frühjahr Blüten mit weißen Blütenblättern, ab Sommer aber nur Blüten ohne Blütenblätter. In Westeuropa besteht Verwechslungsgefahr nur mit anderen kleinblütigen Cardamine-Arten (C. hirsuta, C. flexuosa oder der “Bodensee-Cardamine”). Das so genannte Japanische Reisfeld-Schaumkraut, auch als Cardamine ‚Asian flexuosa’ bekannt, ist der europäischen Cardamine flexuosa s. str. nahe verwandt. Die korrekte Benennung ist ein noch ungelöster Problem. In  Belgium wurde die Art regelmäßig in Gärtnereien und Garten-Zentern angetroffen. Weitere Informationen zu dieser Sippe findet man unter http://www.bodensee-ufer.de/___Botanik/Schaumkraut-2007-V2.pdf.

 

C. corymbosa ist generell kleiner und es fehlt immer der regelmäßig gebaute, mehrblütige Blütenstand. Der Stängel ist aufsteigend oder niederliegend und besitzt nicht mehr als 2–3 Stängelblätter. Die gefiederten Blätter sind kahl oder behaart mit 0–2(-4) Paaren Seitenfiedern. Die Endfieder ist größer als die Seitenfiedern. Der wenigblütige Blütenstand ist variabel. Meist wird eine Traube ausgebildet, die doldig oder kopfig ausgebildet sein kann. Der Blütenstand kann aber auch auf langgestielte Einzelblüten reduziert sein, die meist zu mehreren aus der Grundblattrosette entspringen. Aber auch Einzelblüten in den Achseln von Stängelblättern kommen vor. Die vollständigen Blüten sind etwas größer als die von C. hirsuta und haben 6 Staubblätter. Die schlanken Schoten sind 10–22 mm lang und sitzen auf einem schmalen Siel, der sehr kurz aber auch mehr als 5 cm lang sein kann.

 

Herbarbelege könnten zur Bestimmung an Ivan Hoste (National Botanic Garden of Belgium, Domein van Bouchout, B-1860 Belgium; ivan.hoste(at)br.fgov.be) gesandt werden, der auch an weiteren Daten zum Vorkommen der Art interessiert ist.